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It‘s a Match! Schon wieder?

Wie du Stress beim Online-Dating reduzierst!

Neue Stadt, neue Leute, neue Chancen. Um diese erstmal kennenzulernen, sind Dating-Apps eine beliebte Möglichkeit. Aber aufgrund der Vielzahl an Optionen und der scheinbar endlosen Auswahl kann das Ganze schnell auch überwältigend, stressig oder ermüdend werden. Ständig neue Profile, unzählige Nachrichten und das Gefühl »Da könnte noch was Besseres kommen«, können zu einer echten Herausforderung werden. Bleiben die erhofften Matches ganz aus, kann das ganz schön frustrieren und am Selbstwert nagen.  Kommt dir das bekannt vor? In diesem Beitrag erfährst du, warum Online-Dating emotional anstrengend sein kann und wie du damit umgehen kannst!

Warum kann (Online-)Dating so anstrengend sein?

Hast du schon mal von »Dating Fatigue« oder »Dating Burnout« gehört? Falls Dating dich manchmal mehr stresst, als dir Freude zu bereiten, ist die Existenz dieser Begriffe der ultimative Beweis, dass du damit nicht allein bist. Viele Menschen fühlen sich vom ständigen Swipen und Nachrichten hin und her schicken gestresst.1 Statt einer guten Konversation, einem ersten und vielleicht zweiten Date wird man geghostet oder matcht mit drei weiteren Menschen, die dann auch nicht mehr zurückschreiben. Ghosting und unklare Absichten gehören häufig zum digitalen Dating-Alltag – das plötzliche Verschwinden eines Matches oder Unehrlichkeit können wirklich frustrierend sein. Hinzu kommen enttäuschende Dates, bei denen die Chemie einfach nicht stimmt oder Erwartungen nicht erfüllt werden. Das Gefühl, Zeit und Energie in Menschen zu investieren, ohne dass es zu einer echten Verbindung kommt, kann auf Dauer anstrengend werden. Auch mangelnde Fortschritte sorgen häufig für Frust: Man verbringt Wochen oder Monate auf Dating-Apps, hat unzählige Gespräche und Treffen – aber irgendwie geht es nie über die Kennenlernphase hinaus.2

Ein weiteres Problem kann in der Überforderung durch zu viele Optionen liegen. Dating-Apps bieten scheinbar unendlich viele Möglichkeiten, doch genau das kann zum Problem werden. Der sogenannte »Paradox of Choice«-Effekt sorgt dafür, dass wir uns schwerer für jemanden entscheiden können, weil immer die Angst mitschwingt, dass da draußen vielleicht noch jemand »Besseres« wartet.3 Statt echte Verbindungen zu spüren, bleiben wir in einem Strudel von Zweifeln und Entscheidungsdruck stecken – und entscheiden uns am Ende lieber für gar nichts.

Ständig neue Menschen kennenlernen, sich immer wieder von vorne vorstellen, Small Talk führen und die Hoffnung auf eine echte Verbindung aufrechterhalten – das kann verdammt anstrengend sein und sogar zu emotionaler Erschöpfung führen.4 Kein Wunder also, dass Dating für viele nicht mehr nach Spaß, sondern nach Arbeit klingt. Aber keine Panik, es gibt Möglichkeiten, wieder Entspannung in dein Dating-Leben zu bringen.

So wird (Online-)Dating entspannter:

  1. Setze realistische Erwartungen
    Natürlich ist es wichtig zu wissen, was du von einem Kennenlernen oder deinem Gegenüber erwartest. So vermeidest du oberflächliche Treffen, die einfach nicht matchen. Auf der anderen Seite können unrealistische Erwartungen deine Dating-Erfahrungen verkomplizieren. Sofort und ausschließlich »perfekte« Matches zu swipen, die dann ausnahmslos in tolle Dates übergehen, ist wohl eher die Ausnahme als die Regel. Versuche zu einer Balance aus klaren Vorstellungen und realistischen Erwartungen zu finden.
  2. Weniger ist manchmal mehr
    Statt dich von der Masse an Profilen überfordern zu lassen, kann es hilfreich sein, sich auf einige wenige zu konzentrieren, die dich wirklich interessieren oder am ehesten dem entsprechen, was du gerade suchst. Zu viel Auswahl bei Dating kann sich negativ auf dein Wohlbefinden auswirken und Ängste verstärken.5
  3. Bleib authentisch
    Sich fürs Online-Dating zu verstellen, kann auf Dauer ziemlich anstrengend sein. Sei ehrlich in deinem Profil und deinen Gesprächen – du willst schließlich jemanden finden, der dich so mag, wie du bist und zu deinen Wünschen passt.
  4. Gönne dir Pausen und verlagere deinen Fokus
    Wenn du merkst, dass das Dating dich emotional belastet oder dir das Swipen und Chatten zu viel wird, kann es sinnvoll sein, einen Schritt zurückzutreten, zu reflektieren oder eine Pause einzulegen. Dein Leben geht auch ohne Dating weiter. Manchmal kann es helfen, sich auf andere Bereiche wie Hobbys, Me-Time oder Freund/innen zu konzentrieren – vor allem, wenn du spürst, dass dir neue Kennenlernen gerade zu viel sind. 

Lass Dating nicht zum Stressfaktor werden!

Die Welt des Online-Datings kann manchmal überwältigend und anstrengend sein. Aber es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass dein Wert als Mensch nichts mit deinem Dating-Erfolg zu tun hat. Dating sollte keine stressige Pflicht sein. Wenn du authentisch bleibst und versuchst, den Druck rauszunehmen, kann sich Dating für dich entspannter und positiver anfühlen. Im Zweifel lassen sich die meisten Apps auch für einen gewissen Zeitraum pausieren.

Wenn du jemanden kennenlernst, vergesst nicht, eure Gesundheit zu schützen.😉

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Quellen:

1Vgl. Anna Weilberg (2024): "Dating Fatigue: Wie kann Dating wieder Spaß machen?" unter: femtastics.com/wellbeing/dating-fatigue-wie-kann-dating-wieder-spass-machen [Stand 10.03.2025] 
2Vgl. Aretz, Wera (2024): "Hate to date?. Eine explorative Studie zum Burnout-Syndrom im Dating-Kontext". In: Journal of Business and Media Psychology, 13, Heft 1, S. 13-38.
3Vgl. Tila M. Pronk & Jaap J. A. Denissen: "A Rejection Mind-Set: Choice Overload in Online Dating". In: Social Psychological and Personality Science 11(3), S. 388-396.
4Vgl. Aretz, Wera (2024): "Hate to date?. Eine explorative Studie zum Burnout-Syndrom im Dating-Kontext". In: Journal of Business and Media Psychology, 13, Heft 1, S. 13-38.
5Vgl. Palloks, Adriana Sofia (2021): "Die Qual der Wahl – Die Effekte von Dating-Apps auf unser Wohlbefinden" unter: publizistik.univie.ac.at/aktuelles/aktuelle-meldungen/news-einzelansicht/news/die-qual-der-wahl-die-effekte-von-dating-apps-auf-unser-wohlbefinden/ [Stand 25.03.2025]

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