Coping-Strategien gegen
Frust im Studium

Als ich gefragt wurde, ob ich beim BARMER Campus Coach Online-Event »Point of View: Frustfrei studieren?« teilnehmen möchte, war meine erste Reaktion: »Haha, ich und frustfrei studieren? Wenn ich nur wüsste wie!« Als ich dann aber ein bisschen darüber nachgedacht habe, bemerkte ich, dass ich mittlerweile einige Strategien gesammelt habe, die mir helfen, Frust und Stress im Studienalltag zu bewältigen. In meinem Beitrag zeige ich dir, welche das sind!

Warum helfen Coping-Strategien im Studium? 

Egal was du studierst – so ein Studium kann einem ziemlich viel abverlangen. Du bist plötzlich einem Berg an neuen Informationen ausgesetzt, die mit dem Lernstoff der Schule nicht viel gemeinsam haben. Als wäre das allein nicht schon belastend genug, stehst du auch noch vor so einigen neuen psycho-sozialen Herausforderungen: Umzug, fehlende soziale Kontakte, Heimweh. Und das Sahnehäubchen obendrauf: Adulting, Erwachsen werden, selbstständig sein.

...and that’s why you need a Werkzeugkasten! 😉

Mir hat es geholfen, ein paar »Regeln« zu etablieren, die ich mir vor allem in frustrierenden Phasen immer wieder ins Gedächtnis rufe:

Regel #1: Sei lieb zu dir selbst!
Regel #2: Es ist normal, frustrierende und stressige Phasen zu durchleben! 
Regel #3: Umgib dich mit den richtigen Menschen. 
Regel #4: Sprich über deine Sorgen und Ängste. 

Damit ich auch in frustrierenden Phasen einen kühlen Kopf bewahren kann, habe ich mir im Lauf der Zeit zusätzlich einige Strategien zurechtgelegt, die mir im Studium, beim Lernen sowie im Umgang mit Frust helfen. Diese Coping-Strategien kannst du dir wie ein Sammelsurium an nützlichen Werkzeugen vorstellen, die ich je nach Situation »aus meinem Werkzeugkasten holen« und anwenden kann. Was genau befindet sich denn nun alles in meinem Werkzeugkasten?

1. Lernen zu Lernen

Meinen eigenen Lerntyp zu kennen, hat mir persönlich sehr geholfen, Frust im Studium zu vermeiden. Ich bin vor allem ein »Learning by Doing«-Lerntyp. Nachdem ich das herausgefunden habe, konnte ich passende Lernmethoden für meinen Lerntyp entdecken und anwenden. Bei mir sind das zum Beispiel Ankikarten (= digitale Karteikarten) und die Bearbeitung von Altklausuren. So geht mir das Lernen viel leichter (und frustfreier) von der Hand. Falls du mal nicht weiterkommst, kann es auch helfen mit Kommiliton/innen aus höheren Semestern zu sprechen und sich von deren Lernstrategien inspirieren zu lassen.

2. Die richtige Atmosphäre …

... kann durchaus über deinen Lernerfolg entscheiden. Früher war ich eine totale »Zuhause-Lernerin«, mittlerweile bin ich häufiger in der Bib anzutreffen, weil die Lernatmosphäre dort einfach ansteckend ist und ich viel effizienter bin. Wie beim Lerntyp und den Lernmethoden empfehle ich dir: Probiert dich aus!

3. Lernpausen und Ausgleich:

Für mich sind Lernpausen mindestens genauso wichtig wie die aktiven Lernphasen. Was mir ganz besonders hilft, ist der Ausgleich in meiner Freizeit: Ich gehe gern und regelmäßig zum Sport und mache für mein Leben gerne Musik. Ich spiele Klavier, singe und schreibe auch meine eigenen Songs. Letzteres ist ein tolles Outlet für alles, was ich momentan so fühle – auch das hilft mir bei der Frustverarbeitung. Vielleicht gibt es an deiner Hochschule ebenfalls interessante Hochschulsportkurse oder andere extrakurrikulare Angebote für den Ausgleich?

Was aber, wenn alle Stricke reißen?

Manchmal kommt man an einen Punkt, an dem man einfach nicht mehr weiterkommt: eine Sackgasse. An genau diesem Punkt habe ich mich schon befunden und das hat mir deutlich gemacht, dass es manchmal notwendig sein kann, sofort eine Pause einzulegen, quasi die Notbremse zu ziehen. Auf wenn es schwerfällt: Kein Studium und keine Arbeit der Welt ist es wert, dass du deine Gesundheit aufs Spiel setzt. In dieser Situation hat es mir besonders geholfen, mit meinen Liebsten darüber zu sprechen. Ergänzend möchte ich dich an dieser Stelle ganz eindringlich dazu ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn du merkst, dass du alleine nicht mehr weiterkommst. Die psychologische Beratungsstelle deiner Hochschule kann hierfür ein guter erster Anlaufpunkt sein. Man muss nicht jede Last im Leben alleine tragen!

Das Studium ist eine der prägendsten Zeiten, die ich in meinem Leben bisher erlebt habe. Und auch, wenn nicht immer alles Friedefreudeeierkuchen war, so kann ich durchaus sagen, dass ich aus jeder Situation immer etwas für mein Leben mitnehmen konnte. Und das kannst du auch! Also hab keine Angst, genieße die Zeit und lass dich von frustrierenden Phasen nicht unterkriegen! 😉

@estherlioba
Esther Lioba

Esther ist Medizinstudentin und Content Creatorin. Auf YouTube lädt sie nun schon mehrere Jahre Vlogs zu ihrem Medizinstudium hoch, in welchen sie nicht nur ihre Erfahrungen, Survival Tipps und Lernmethoden teilt, sondern auch ihren ganz normalen Alltag als Studentin mit allem, was dazugehört.

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