
Die beste Zeit in meinem Studium? Für mich definitiv meine Auslandssemester! Während meines Bachelorstudiums habe ich mehrere Semester im Ausland verbracht. Zwei Semester in Norwegen zum Studieren mit Erasmus+ und ein Semester in Lissabon für ein Auslandspraktikum. Wenn du Lust auf ein Auslandssemester hast, rate ich dir – wie allen in meinem Umfeld, die darüber nachdenken: »Mach es! Man bereut oft nur Dinge, die man nicht ausprobiert hat.« Die Möglichkeit, für eine Zeit im Ausland zu leben, ist während des Studiums häufig vergleichsweise einfach umzusetzen. In diesem Beitrag zeige ich dir, welche Erfahrungen ich gesammelt habe und gebe dir ein paar Tipps rund ums Organisatorische.
Während des Studiums ins Ausland zu gehen, kann für deine persönliche und berufliche Entwicklung von Vorteil sein. Fachlich habe ich persönlich nicht unbedingt mehr gelernt als in einem Semester und Praktikum in Deutschland, aber Erfahrungen durfte ich viele mitnehmen, an die ich mich noch heute gerne zurückerinnere. In meiner Zeit im Ausland konnte ich viele Kontakte knüpfen und das Leben und Studieren (bzw. Arbeiten) in einem anderen Land kennenlernen. Für mich waren vor allem auch der Zeitpunkt und das Setting stimmig. In der Zukunft werde ich wahrscheinlich nicht immer so unabhängig sein, wie im Studium. Durch Programme wie Erasmus+ und die Unterstützung der Hochschule ist die Organisation eines Auslandsaufenthalts um einiges einfacher (und günstiger), als auf eigene Faust in ein anderes Land zu ziehen. Zusätzlich ist es im Rahmen eines Auslandssemesters vor Ort häufig einfach, Anschluss zu finden, weil es meist viele andere Auslandsstudierende und Kennlern-Angebote mit dem International Office der Partner-Unis gibt.
Die meisten Universitäten und Hochschulen haben interne Organisationen, die ihre Studierenden bei der Planung von Auslandssemestern unterstützen. Hier empfehle ich dir bei Interesse an einem Auslandsaufenthalt, auf die Organisationen an deiner Hochschule zuzugehen oder an den Informationsveranstaltungen teilzunehmen. Wie das genau abläuft, ist abhängig von deinem Studienort. Wichtig ist zu sagen, dass man mit der Planung und Bewerbung lieber frühzeitig anfängt, da es sich oft etwas in die Länge ziehen kann. Ich persönlich war zwei Semester im Ausland, da ich einen Double Degree Bachelor gemacht habe und deshalb vor Ort 60 ECTS sammeln musste. Welche Partnerunis zu welchem Studiengang passen, wie viele Kurse man vor Ort belegen und bestehen muss, ist oft abhängig von deinem Studiengang oder deiner Hochschule, weshalb es am besten ist, dir dort Informationen aus erster Hand zu holen.
Je nach Land und Wohnort muss es nicht unbedingt teurer werden im Ausland zu studieren. Zum Beispiel entfallen in vielen Fällen durch Erasmus+ die Studiengebühren vor Ort und man zahlt nur weiter seinen gewohnten Semesterbeitrag. Mit Erasmus+ bekommt man außerdem eine Bezuschussung, die je nach Land variiert. Allerdings gibt es das Erasmus+ Programm nur für europäische Länder. Wenn du BAföG beziehst, gibt es die Möglichkeit, Auslands-BAföG zu beantragen, was in vielen Fällen sogar höher ausfällt. Dabei ist zudem die Bemessungsgrenze geringer, wodurch auch Studierende, die kein BAföG erhalten, unter Umständen dafür infrage kommen. Vielleicht gibt es einen Minijob, den du remote aus dem Ausland ausüben kannst oder du schaust dich vor Ort nach passenden Möglichkeiten um. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Stipendien, die Studierende im Auslandssemester unterstützen.
Eine neue Bleibe im Ausland zu organisieren, klingt vielleicht erstmal ziemlich kompliziert. In den meisten Fällen stellen die Partnerunis dazu jedoch Informationen über Wohnheime und andere Möglichkeiten vor Ort zur Verfügung. Ich empfehle dir außerdem mit Studierenden der höheren Semester zu sprechen, die schon vor Ort waren, um eine passende Unterkunft für dich zu finden.
Bei vielen Reisekrankenversicherungen ist ein Langzeitaufenthalt ausgeschlossen. Außerdem kann es einen Unterschied machen, wenn du Europa für dein Auslandssemester verlässt. Damit du während deines Auslandssemesters auf der sicheren Seite bist, ist es deshalb empfehlenswert zu prüfen, ob und unter welchen Voraussetzungen deine Krankenversicherung im Auslandssemester greift. Die meisten Krankenkassen berücksichtigen die Möglichkeit eines Auslandssemesters bei Studierenden und haben Informationen und Angebote für diesen Zweck. Wenn du beispielsweise bei der BARMER versichert bist, findest du hier alle relevanten Informationen. Zudem empfehle ich dir auch zu prüfen, ob deine (Familien)-Haftpflichtversicherung auch im Ausland greift.
Je nach Studiengang und Hochschule hast du vielleicht auch die Möglichkeit, dein nächstes (Pflicht)-Praktikum ins Ausland zu verlegen. Für die Suche gibt es online zahlreiche Plattformen. So habe ich beispielsweise meinen Praktikumsplatz in Lissabon gefunden. Hierbei ist man zwar etwas mehr auf sich gestellt, was die Wohnungssuche und das Kontakteknüpfen betrifft, aber für mich war auch das Praktikum im Ausland eine bereichernde Erfahrung und ich habe trotzdem schnell Anschluss gefunden. Das Arbeiten in einem internationalen Team hat mich viel gelehrt und mir tolle berufliche Perspektiven eröffnet.
Insgesamt waren meine Auslandsaufenthalte eine totale Bereicherung für mich und ich möchte dich ermutigen, diesen Schritt zu gehen, wenn du Lust hast mal aus deinem gewohnten Umfeld rauszukommen, neue Leute kennenzulernen und Erfahrungen zu sammeln. Der organisatorische Aufwand hält sich wirklich in Grenzen und es gibt viele tolle Beratungsangebote und Informationsseiten. Schau dir dafür auch gerne in meine YouTube-Playlist zu meinen Erasmus-Semestern in Norwegen oder meinem Auslandspraktikum in Lissabon an. Hier findest du meine Packliste fürs Auslandssemester. Wenn du noch weitere Fragen hast, kannst du mir auch immer gerne eine DM auf Instagram an @mind.wanderer schreiben. Ich wünsche dir viel Spaß bei deinem Auslandsabenteuer!
Pauline ist Studentin und Content Creatorin. Sie hat einen Bachelor in International Tourism Studies und teilt auf Instagram und Youtube ihren Alltag als Studentin sowie Beiträge zum Thema Gesundheit und Rezepte.