Junge Frau mit Laptop auf dem Boden sitzend wird von Hund abgeleckt
 

How to: »Study-Life-Balance«

So bringst du Studieren und Leben in Einklang!

Fühlt sich dein Studienalltag ganz anders an, als du es dir vorgestellt hast? Du bist mit der Erwartung gestartet, dass das Studium nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Spaß macht, persönliche Entwicklung fördert und neue Erfahrungen ermöglicht. Doch stattdessen nimmt die anfängliche Begeisterung nach und nach ab – und weicht einem Gefühl von Dauerstress und Erschöpfung? Der Uni-Alltag ist weit mehr als nur Vorlesungen, etwas Lernen und ab und zu eine Party. Viele Studierende unterschätzen zu Beginn den tatsächlichen Arbeitsaufwand – kein Wunder also, dass laut der Studierendenbefragung in Deutschland rund 42 % der Befragten angaben, sich (sehr) häufig vom Studium ausgelaugt zu fühlen.  Du bist mit deinem Erleben also definitiv nicht allein. Was du konkret tun kannst, um wieder mehr Balance zwischen Studium und Leben zu finden, erfährst du in diesem Beitrag.

Hast du das schon mal gehört: »Balance ist wichtig, um langfristig gesund und leistungsfähig zu bleiben«? Im hektischen Studienalltag fällt es vielen Studierenden alles andere als leicht, ein Gleichgewicht zu finden und zu halten. Jeden Tag begegnen uns verschiedene Stressoren (Stressreize), die das persönliche Gleichgewicht stören können. Eine Abgabefrist folgt der nächsten, der Terminkalender ist übervoll mit Veranstaltungen, der Nebenjob schlaucht zusätzlich und ständig kreisen die Gedanken um die nächsten Prüfungen. Vielleicht stellst du dir zum wiederholten Mal die Frage, wie du all das schaffen sollst.
Wichtig ist nicht, Stress komplett zu vermeiden – das ist ohnehin kaum möglich. Viel entscheidender ist, dass du lernst, deine persönlichen Warnzeichen zu erkennen, wenn etwas aus dem Gleichgewicht gerät. Dann kannst du deine Kräfte und Ressourcen gezielt nutzen, um wieder in eine bessere Balance zu kommen. Deine »Study-Life-Balance« ist also kein fixer Zustand, den man einmal erreicht und dann abhakt – sondern ein fortlaufender, lebendiger Prozess, der sich immer wieder neu einpendeln darf.

Dein Workload im Studium auf dem Prüfstand

Verschaffe dir einen Überblick über deinen persönlichen Workload:
Erstelle eine Liste mit deinen Verpflichtungen und schätze jeweils die Zeit (in Stunden) ein, die du dafür täglich und wöchentlich aufwendest. Hierzu zählen auch Fahrtwege, Schlaf oder Mahlzeiten. Gleiche diese Zeit nun mit den 168 Stunden ab, die uns allen pro Woche zur Verfügung stehen. Gibt es Spielraum für deine Erholung oder bist du ohne Freizeit bereits ausgelastet? Hierdurch erhältst du einen Überblick über deine Aktivitäten und kannst an deinem Ergebnis Potenziale für Veränderungen ausmachen.

Vergleiche dich nicht zu sehr mit anderen:
Anforderungen, vor denen Studierende stehen, können sehr individuell sein und jedes Semester hält neue akademische und private Herausforderungen bereit. Wer sich vom Studium ermüdet oder ausgelaugt fühlt, mag schnell den Schluss ziehen, nicht belastbar oder leistungsfähig genug zu sein. Erwartungen an sich selbst zu reflektieren, kann jetzt ebenso hilfreich sein wie strukturelle Schwächen im Hochschulsystem anzuerkennen, für die du nichts kannst. Es ist wichtig, dich weniger mit anderen zu vergleichen und dafür mit Selbstmitgefühl bei dir und deinen persönlichen Themen zu sein. Manchmal nicht mit dem vorgegebenen Tempo mithalten zu können, ist normal und total in Ordnung, denn Erschöpfung ist kein persönliches Versagen.

Tipps für deine Study-Life-Balance im Studium

Tipp 1: Nutze die Entscheidungsspielräume, die dir in deinem Studienalltag gegeben sind und plane dein Semester möglichst realistisch. Es gibt viele legitime Gründe, den Semester- oder auch Lernplan zu entzerren. Passe den Workload mutig an deine gegebenen Bedingungen an, wenn es erforderlich ist. Traue dir etwas zu, aber überfordere dich auf Dauer nicht. Die Regelstudienzeit halten nur etwa ein Drittel der Studierenden ein – du wärst mit einer längeren Studiendauer keine Ausnahme.

Tipp 2: Auf Phasen der Anspannung und Anstrengung müssen Zeiten der Entlastung und Erholung folgen, um wieder in Balance zu kommen. Plane daher täglich regelmäßige Pausen ein und halte dir ein bis zwei Tage in der Woche verbindlich für Erholung frei. Bist du dauerhaft in der Überlastung, nimmt deine Leistungsfähigkeit ab. Pausen sind daher nicht zuletzt für deine Konzentration und deinen Studienerfolg entscheidend.

Tipp 3: Habe Selbstmitgefühl und setze dich nicht mit der Erwartung unter Druck, in deinen Pausen sofort entspannen und dich erholen zu müssen. Du bist kein Roboter und ein schnelles Abschalten vom Studium ist oft gar nicht leicht. Finde daher kleine Rituale und Gewohnheiten, die dir dabei helfen, Distanz zum Thema Uni zu schaffen, um frei für deine Erholung zu sein. Das kann beispielsweise eine achtsame Abendroutine sein, ein Spaziergang im Grünen oder auch das Entfernen deiner Skripte aus deinem Sichtfeld nach einer Lerneinheit.

Ich empfehle dir: Bleib über das Semester vor allem mit dir selbst verbunden. Nimm dir dafür täglich einen Moment, um wahrzunehmen, wie es dir geht. Bedürfnisse für das Studium über längere Zeit zu unterdrücken oder persönliche Werte aufzugeben, birgt die Gefahr, sich für den Abschluss zu schädigen. Hochschulbildung soll die persönliche Entwicklung fördern und auch Freude bereiten. Sie soll nicht bloß ausgehalten werden und dich zur Selbstaufgabe bewegen. Achte daher deine Grenzen, zeige Selbstmitgefühl und lasse dir ggf. auch bei deinen persönlichen Herausforderungen helfen. In diesem Video zeigt dir Dozentin Lisa Niendorf, warum du dir selbst keinen zusätzlichen Druck im Studium machen brauchst.

@box.dich.durch.dein.studium
Sarah Baumann

Sarah Baumann hat während ihres Studiums gemerkt, dass akademischer Stress und die Belastungen eines Studiums individuell und vielfältig sein können. Auf sozialen Medien ermutigt sie mit hilfreichen Tipps dazu, den Alltag im Studium zu entschleunigen.

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