6 Tipps zur Sportmotivation

Wenn ich nach einem langen Uni-Tag nach Hause komme, ist mein größter Endgegner: Meine Couch. Wenn ich mich hinlege, möchte ich gar nicht mehr aufstehen, sondern zücke mein Handy und scrolle durch Social Media. Während ein paar Minuten Pause kein Problem sind, habe ich gelernt, dass ich mich am besten gleich umziehe und gleich wieder raus zum Laufen gehe oder direkt daheim ein Workout mache. Mit der Motivation ist es nicht immer so einfach – insbesondere, nach einem anstrengenden Tag. Deshalb kommen hier 6 Tipps, die dich in deiner motivierten Trainingsroutine unterstützen können.

Worauf du dich fokussieren solltest, wenn du motiviert bleiben möchtest

1. Den Druck rausnehmen

Es gibt Sportmythen, die behaupten, Training wäre erst ab 30 Minuten sinnvoll. Klar, abhängig davon, wie fortgeschritten du bereits bist, solltest du die richtige Trainingsmethode wählen. Aber, speziell für Anfänger/innen ist es wichtig, überhaupt erstmal ins Tun zu kommen. Deshalb nehmen wir den Druck komplett raus. Du bist nach einem langen Uni-Tag müde? Dann suche dir online (z.B. auf dem BARMER Campus Coach) ein kurzes Workout, zum Beispiel mein 14 Minuten »Rücken« Live-Workout. Jede Bewegung zählt, auch, wenn es »nur« ein paar Minuten sind. 😊

2. Wie siehst du dich selbst? 

Unsere Identität spielt eine Rolle, wenn wir unser Verhalten verändern und somit die Motivation beeinflussen wollen.1 Wenn du dir ständig einredest, »Ich bin einfach eine unsportliche Person« oder »Ich war schon immer unfit und werde immer so bleiben«, dann wird es schwierig, sich regelmäßig zu motivieren. Betrachte dich selbst aus einem neuen Licht. Dazu musst du dich selbst nicht belügen und dir einreden, dass du nun zu eine/m Profisportler/in wirst. Aber du kannst deine Identität anders betrachten: »Ich bin noch unsportlich, aber ich kann sportlicher werden. Ich kann noch nicht 10 Minuten laufen, aber ich kann mit 5 Minuten beginnen«.

3. Bewegung darf Spaß machen

Tanzen, Laufen, Schwimmen, Bouldern, Basketball, Tennis, Kickboxen, Krafttraining – Es gibt so viele Sportarten, die du ausprobieren kannst. Am Anfang ist man oft tollpatschig (Bei meiner ersten Supercycle-Class2 konnte ich den Takt überhaupt nicht halten und verwechselte ständig links mit rechts). Deshalb gib nicht nach der ersten Einheit auf. Gib einer Sportart mindestens ein paar Wochen Zeit, um sie regelmäßig auszuführen. Wenn du Fortschritte merkst, wird die Freude von allein kommen. Für deine Gesundheit ist es nicht so wichtig, welche Sportart du machst, Hauptsache du findest eine Bewegungsform, die du regelmäßig gerne ausführst. Neugierig zu bleiben und die Aktivität auszuführen, weil es Spaß macht, fördert deine Motivation.3

4. Der soziale Aspekt

Arbeit, Uni, Haushalt, Freund/innen treffen – es ist gar nicht so einfach alles unter einen Hut zu bekommen. Anstatt deine Freund/innen im Café zu treffen, könntet ihr gemeinsam laufen gehen (oder zumindest spazieren). Auch Gruppentrainings sind eine großartige Alternative, um den sozialen Aspekt miteinzubringen – vielleicht gemeinsam mit der WG? Gemeinsam Sport zu machen, verbindet. Zudem kannst du dich so besser »verpflichten«. Allein sagt man das Training schnell ab, aber wenn du weißt, dass Trainer/innen und Freund/innen auf dich warten, hältst du dein Versprechen. Und, nachher kann man noch gemeinsam ins Café gehen.

5. Fokussiere dich nicht ausschließlich auf dein Aussehen

Für viele ist der Hauptgrund für Sport oft das Abnehmen. Durch den krassen Fokus der Gesellschaft auf Äußerlichkeiten, ist das auch völlig verständlich. Dennoch zeigen Studien, dass man sich nicht ausschließlich darauf fokussieren sollte.4 Versuche auch andere Aspekte am Sport zu finden, die dir helfen, dranzubleiben. Richte den Fokus beispielsweise darauf, wie Bewegung positiv zur Lebensqualität beiträgt, wie sich deine Körperwahrnehmung verbessert, deine Rückenschmerzen weniger werden, wie du Fortschritte erzielst und wie sich die Schlafqualität verbessert.

6. Das Motivations-Paradox

Viele warten darauf, dass der Blitz einschlägt und die Motivation plötzlich da ist. Leider ist genau das Gegenteil der Fall: Anfangs brauchst du Disziplin. Du gehst zum Sport, obwohl du keine Lust hast. Dies wiederholst du einige Male. Mit der Zeit wirst du merken, dass du besser wirst, dass dir die Bewegungen leichter fallen und du spürst, wie sich dein Körper gut anfühlen kann. Genau das ist motivierend. Sobald du nach ein paar Wochen Fortschritte merkst, deinen Körper neu kennenlernst und die Aktivität mehr Spaß macht, wird es mit der Motivation auch einfacher. 

Fazit

Für die Motivation gibt es leider kein Wundermittel und Tage zu haben, an denen du keine Lust hast, sind tatsächlich total normal. Teste verschiedene Dinge aus und mit der Zeit wirst du die richtigen Motivationstools für dich finden.

@klarafuchs
Klara Fuchs

Klara Fuchs ist Autorin, Sportwissenschaftlerin, Dipl. Mentaltrainerin und Medizinstudentin. Auf ihren Social Media Kanälen motiviert sie mit hilfreichen Tipps und gibt ihr Wissen weiter.


Quellen:

1Vgl. Barnett, G.; Boduszek, D. & Willmott, D. (2021): " What works to change identity? A rapid evidence assessment of interventions". In: J Appl Soc Psychol. 2021; 51, S. 698-719.
2Spinning mit Tanz-Choreografien, Gruppentraining.
3Vgl. Morris, L.S.; Grehl, M.M.; Rutter, S.B.; Mehta, M. & Westwater, M.L. (2022): "On what motivates us: a detailed review of intrinsic v. extrinsic motivation". In: Psychological medicine, 52(10), S. 1801-1816.
4Vgl. Homan, K.J. & Tylka, T.L. (2014): "Appearance-based exercise motivation moderates the relationship between exercise frequency and positive body image". In: Body image, 11(2), S. 101-108.

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