How to: »Aussagekräftige Bewerbungsunterlagen«

So gelingt dir der Einstieg ins Berufsleben!

Dein Studium neigt sich dem Ende zu und dir schwirren tausend offene Fragen im Kopf herum? Du fragst dich, wie dir dein beruflicher Einstieg gelingt und wo du die perfekte Einstiegsstelle findest? Wie bekommst du den Fuß in die Tür und wo kannst du überhaupt den perfekten Job finden? Viele Studierende beschäftigt auch, wo sie sich als Einsteigende bewerben können. Ich zeige dir in diesem Beitrag, wo du anfängst, mit welcher Einstellung dir die Jobsuche gelingt und was du bei schlechten Noten oder einer hohen Semesterzahl tun kannst.

Was tun bei Zukunftsängsten kurz vor Ende deines Studiums?

First of all: Auch beruflich kannst du nur einen Schritt nach dem anderen gehen. Du musst nicht übermorgen Karriere gemacht oder den perfekten Job für immer gefunden haben, um deine beruflichen Ziele zu erreichen. Setze dir lieber realistische Ziele und überlege dir, was dir z. B. für dein erstes Jahr nach dem Studium wichtig ist. Je greifbarer, desto leichter kannst du ableiten, was du dafür tun und wo du suchen musst. Sprich am besten mit Menschen, denen du vertraust, besuche Job-Messen, Netzwerkveranstaltungen oder mache dir einen Termin für die Karriereberatung an deiner Universität. Je aktiver du dabei vorgehst, desto einfach findest du heraus, was dich wirklich interessiert und du stärkst dein Gefühl, deinen kommenden Lebensabschnitt – den Berufseinstieg – aktiv gestalten zu können.

Wie und wo findest du den perfekten Job zum Berufseinstieg?

Konkrete Tipps für die Suche nach deinem Traumjob zum Berufseinstieg findest du in meinem Beitrag »Traumjob nach dem Studium?«. Einen Hinweis möchte ich dir an dieser Stelle noch mitgeben: Je tiefer du in eine Branche einsteigst, desto mehr Jobs wirst du finden. Mittlerweile gibt es Business-Podcasts mit verknüpftem Jobportal, Speed-Dating im Recruiting oder umfangreiche Datenbanken für bestimmte Branchen. Auch branchenspezifische Karrieremessen können dir weiterhelfen. Falls du dir bei einer konkreten Stellenanzeige nicht sicher bist, ob du sie schon ausfüllen kannst, rufe die Ansprechperson an oder bewirb dich einfach trotzdem. Möglicherweise wird es nicht die ausgeschriebene Stelle, aber eine andere Chance eröffnet sich. Auch Initiativbewerbungen können eine interessante Möglichkeit bei der Jobsuche sein. Im Folgenden zeige ich dir, worauf du bei deinen Bewerbungsunterlagen achten kannst.

Für Lebenslauf und Anschreiben gibt es online zahlreiche gute Vorlagen für unterschiedliche Branchen. So kannst du deinen Fokus auf den Inhalt legen, statt Stunden mit der Formatierung zu kämpfen. Dein Lebenslauf sollte übersichtlich strukturiert sein und vor allem relevante Erfahrungen, Fähigkeiten sowie Ausbildungs- und Jobinhalte zeigen. Achte darauf, den Lebenslauf speziell an jede Bewerbung anzupassen, um die konkreten Mehrwerte, die du dem Unternehmen in deiner potenziellen neuen Rolle bieten kannst, hervorzuheben. So erhöhst du deine Chance, als interessantes Match für die Stelle erkannt zu werden.

  • Was tun bei weniger guten Noten?
    Wenn du nicht in allen Fächern mit hervorragenden Noten glänzen kannst, überlege dir genau: Welche Fächer oder Studieninhalte mit den besten Noten passen zur Stellenanzeige? Erwähne diese gesondert in deinem Lebenslauf oder deinem Anschreiben und arbeite heraus, welche konkreten Inhalte auf die Stellenanzeige passen.
  • Was tun bei einer hohen Semesterzahl?
    Du hast länger als die Regelstudienzeit studiert? Kein Problem. Erwähne eine Reise, private Auszeit oder gehe darauf ein, in welchem Umfang du in einem Nebenjob tätig warst. Achte darauf, dass du nicht in den Rechtfertigungsmodus kommst. Im Gegenteil: Hier zeigen sich Kompetenzen wie zum Beispiel deine Eigeninitiative, dein Mut oder deine Empathie.

Falls ein Anschreiben gewünscht ist oder du dich initiativ bewirbst, gebe ich dir gerne einen Tipp für einen gelungenen Einstieg in dein Anschreiben. Anstatt Standardfloskeln wie »Mit großem Interesse habe ich Ihre Stelle entdeckt« herunterzutippen, kannst du das Anschreiben direkt damit starten, deine Branchenkenntnisse herauszustellen und den Mehrwert zu betonen, den du dem Unternehmen bringst:

  1. Beschreibe eine aktuelle Herausforderung der Branche oder des Unternehmens, z. B. »In Zeiten von Digitalisierung, KI und Social Media kommt es als erfolgreiches Unternehmen mehr denn je darauf an, innovativ und veränderungsfähig zu bleiben.« und
  2. verknüpfe sie mit deinen Top 3 Argumenten/Fähigkeiten, die du im Unternehmen einbringen kannst, um der Herausforderung zu begegnen, z. B. »Mit [3 Argumente/Fähigkeiten] möchte ich [Name der Firma] genau dabei unterstützen.«

So zeigst du, dass du über aktuelle Herausforderungen informiert bist, die Branche kennst und legst den Fokus schon mal auf eine mögliche gemeinsame Zusammenarbeit. Danach beschreibst du in drei Absätzen deine Top 3 Argumente/Fähigkeiten genauer. Dabei solltest du bewusst für die Stelle relevante Skills herausstellen, die du schon mitbringst und mit deinen bisherigen Erfahrungen und dem Studium oder sonstigen Weiterbildungen belegen.

Nach diesen drei Abschnitten gehst du auf Fragen in der Stellenanzeige ein, z. B. wann du anfangen könntest und falls gewünscht deine Gehaltsvorstellung. Vergiss nicht, deine Kontaktinformationen wie eine seriöse E-Mail-Adresse und deine Telefonnummer irgendwo anzugeben, damit dein potenzieller neuer Arbeitgebender dich erreichen kann.

Nutze berufliche Netzwerke wie LinkedIn und Xing und halte dein Profil gepflegt und aktuell. Nutze die Möglichkeiten, die die Plattformen dir bieten, um deine Ausbildung sowie Berufserfahrung möglichst detailliert zu beschreiben. Füge Personen zu deinem Netzwerk hinzu, die du wirklich interessant findest und folge Unternehmen, damit du über Neuigkeiten oder Jobangebote informiert bist. Auch wenn du »erst« in den Beruf einsteigst: Trau dich, selbst Beiträge zu schreiben, indem du einfach startest und berufliche Fragen und Meilensteine wie deinen Abschluss teilst.

Gibt es das richtige Mindset für den Bewerbungsprozess?

Eine positive und optimistische Grundhaltung kann dir helfen, die Phase der Jobsuche zu meistern. Es gibt kein zu früh, Kontakte für spätere Jobs kannst du jederzeit knüpfen. Nutze das Prinzip der Serendipität, um deine Jobchancen zu erhöhen: Wo könntest du dich aufhalten, wo nach Stellen suchen, mit wem sprechen, um die Chance zu erhöhen, dass du eine tolle Stelle findest? Lege Prioritäten fest, um für dich sinnvolle Entscheidungen zu treffen und hebe in deiner Bewerbung relevante Mehrwerte hervor, die du einem potenziellen Arbeitgebenden bieten kannst. Und ganz wicht: Auch, wenn es nicht leicht ist, aber je besser es dir gelingt, dich nicht von Absagen demotivieren zu lassen, desto schneller erreichst du dein Ziel. Du schaffst das!

@femaleabundance
Sabine Weiß

Sabine Weiß ist Unternehmensberaterin und Jobcoach. Sie unterstützt Menschen in der gesamten DACH-Region, die ihren Job wechseln oder neu in ein Berufsfeld einsteigen.

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