Komfortzone verlassen

Warum fällt das manchmal so schwer?

Kennst du das? Du bist in deinem Lieblingsrestaurant und blätterst durch die Speisekarte, nur um dann doch wieder dasselbe Gericht zu bestellen? Viele Menschen mögen das Vertraute und Gewohnte und daran ist per se auch nichts schlecht – es ist sogar logisch. Warum sollte man ein Gericht bestellen, von dem man nicht weiß, ob es einem schmeckt, wenn man mit dem Lieblingsgericht vollkommen zufrieden ist?
Klingt absolut nachvollziehbar, bringt dich jedoch um die Gelegenheit, ein Gericht zu entdecken, das dir noch besser schmeckt. Verbringt man sein gesamtes Leben – auch abseits von der Wahl der Wunschspeise – ausschließlich in der Komfortzone, kann das zwar sehr bequem sein, verbaut einem aber die Chance, Neues zu entdecken, wichtige Erfahrungen zu sammeln, zu lernen und zu wachsen. Hin und wieder lohnt es sich also, die eigene Komfortzone zu verlassen und etwas Neues zu wagen.

Das Lernzonenmodell

Eine gängige Beschreibung des Sachverhalts ist das sogenannte Lernzonenmodell des Sozialpädagogen Tom Senninger. Die Komfortzone hängt dabei eng mit unseren Bedürfnissen zusammen und ist nicht die einzige Zone, in der man sich bewegen kann. Befindet man sich in seiner Komfortzone, sind die meisten sozialen und physiologischen Bedürfnisse befriedigt sowie ein Gefühl von Sicherheit hergestellt.1 Man ist von Bekanntem umgeben und muss sich nicht auf Unbekanntes oder Veränderung einstellen. Mit dem Verlassen der Komfortzone setzt man sich dem (gefühlten) Risiko aus, dass Bedürfnisse nicht mehr ausreichend befriedigt werden und man sich einer unbekannten Herausforderung stellen muss. Die Folge: Das Sicherheitsgefühl geht verloren und Sorgen, Selbstzweifel, Unsicherheit und Angst können entstehen. Gefühle, die eher unangenehm sind und deshalb von den meisten Menschen lieber vermieden werden. Wie kommt man in die Lernzone? Sicherlich kennst du das aus eigenen Erfahrungen. Zum Beispiel beim Fahrradfahren. Da ist die größte Angst hinzufallen und sich zu verletzen. Hast du diese Angst überwunden und dich deinen Sorgen gestellt, wirst du von dem tollen Gefühl belohnt, etwas Schwieriges gemeistert zu haben. Außerdem kannst du jetzt den Fahrtwind genießen und direkt durch die Lernzone radeln. In dieser Zone hast du die Chance, an einer neuen Erfahrung zu wachsen und Selbstvertrauen für weitere, neue Herausforderungen zu gewinnen. Lässt man sich hingegen von Sorgen wie der Angst vor Ablehnung oder vor dem Scheitern leiten, tritt man gewissermaßen auf der Stelle und verharrt vielleicht in einer unglücklichen Beziehung oder einem Job, der einen nicht erfüllt.2

Wie du deine Sorgen über Bord wirfst und die Lernzone betrittst, erfährst du in Part 2.

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Quellen:

1Vgl. Maslow, Abraham (1943): "A theory of human motivation". In: Psychological Review 50 (4), S. 370-396.
2Vgl. Boppert, Sarah (2023): "Komfortzone verlassen, 4 Tipps, um Neues zu wagen" unter: https://hellobetter.de/blog/komfortzone-verlassen/#:~:text=In%20der%20Psychologie%20wird%20die,gut%20im%20Griff%20zu%20haben [Stand 25.09.2023]

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